Nemea ist der Name eines antiken Zeusheiligtums in Griechenland, das in dem gleichnamigen Tal etwa 42 Kilometer südwestlich von Korinth auf dem Peloponnes liegt. Es war Schauplatz der Nemeischen Spiele, den Nemeen.Wie auch jedes andere antike Heiligtum war die Gründung von Nemea und der agonalen Spiele in einen bestimmten mythischen Kontext eingebunden. Es mag zunächst verwundern, dass augenscheinlich zwei Aitiologien zum Gründungsakt existieren. So benennen antike Autoren zum einen den Heroen Herakles, der als erste seiner zwölf Arbeiten den nemeischen Löwen, ein Kind des Typhon und der Echidna, mit bloßen Händen erwürgte. Denn mit normalen Waffen konnte er nicht verwundet werden. Zum Dank für diesen Sieg stiftete Herakles seinem Vater Zeus das Heiligtum samt den Spielen. Die Verbindung zwischen der Tötung des Ungeheuers und der Gründung von Nemea fand jedoch erst im 1. Jahrhundert n. Chr. statt, zu einer Zeit also, in der das Heiligtum wohl längst dem Verfall preisgegeben war.
Vom Heiligtum sind noch ein Heroon (wahrscheinlich des Opheltes) aus dem frühen 6. Jahrhundert v. Chr. sowie einige Schatzhäusererhalten, ferner ein großes Bad für die Athleten mit mehreren Waschtrögen.
Die Hauptattraktion des Heiligtums war und ist der Tempel des Zeus. Ein erster Bau aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. wurde im 5. Jahrhundert zerstört. Etwa 350-330 v. Chr. wurde mit Material aus Kleonai ein Neubau im dorischen Stil errichtet, dessen Säulen im Inneren der Cella unten korinthisch und oben ionisch waren. Eine solche Stilmischung findet man auch im Apollontempel bei Bassae und im Tempel der Athene von Tegea. Weitere Besonderheiten dieses Tempels sind eine Art Krypta im hinteren Teil der Cella, möglicherweise ein Adyton und das gänzliche Fehlen eines Opisthodoms, wie es bei einem dorischen Tempel zu erwarten gewesen wäre. Damit ist der Tempel, wie für die Spätklassik häufig vorzufinden, unkanonisch.
Was zu besuchen:
Der Zeus-Tempel
Das stadion
Kleonai alten Steinbruch.
DasWeinmuseum.
Archäologisches Museum.